Ein Plädoyer für die Ostsee
Der Tourismus an der Ostsee soll zu den Profiteuren des Klimawandels gehören. Was etwas sarkastisch klingen mag, hat einen einfachen Hintergrund. Die Ostsee erwärme sich stärker als andere Meere. Das führe laut Ostsee-Klimareport des GKSS-Forschungszentrums zu trockeneren Sommern und laueren Wintern. Der Zusammenhang mit dem weltweit festzustellenden Klimawandel sei zu vermuten aber nicht nachzuweisen. Das bessere Wetter an der Ostsee könne auch mit der Verringerung der Luftverschmutzung und der daraus resultierenden klareren Luft zusammenhängen. Was die Studie verschweigt: vielleicht ist es auch so, dass wir Menschen uns generell überschätzen und die wirklichen Fäden dieser Welt in Gottes Hand liegen.
Der Anstieg des Meeresspiegels an der deutschen Ostsee hänge dem Klimareport zu Folge zur Hälfte mit einem Absinken der Ostseeküste zusammen. Dies sei als eine Folge der letzten Eiszeit zu erklären. In Skandinavien hebe sich das Land. In Finnland werde dadurch sogar der Anstieg des Meeresspiegels ausgeglichen.
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Die Sonne scheint an der Ostsee traditionell oft. Schon seit Jahren gehören zum Beispiel die Insel Fehmarn und die Region um Dahme (Ostseeferienland) in Schleswig-Holstein zu den Gegenden mit den meisten Sonnenstunden Deutschlands. Fast 2000 Stunden schien hier im Jahr die Sonne. Andere Orte an der Ostsee sind auch gut im Rennen. Im Vergleich dazu schien die Sonne im Ruhrgebiet nur gut 1400 Stunden.Kurzfristig war festzustellen, dass insbesondere das Frühjahr an der Ostsee mit reichlich Sonne kommt. Die Landwirtschaft leidet möglicherweise unter der Trockenheit am Beginn der Vegetationsphase. Die Touristen freut es.
An der Ostsee scheint nicht nur öfter die Sonne als im Ruhrgebiet. Auch die Luft ist gesünder. Den gesundheitsfördernden Effekt der Seeluft hat schon der englische Arzt Richard Russel Mitte des 18. Jahrhunderts erwiesen. Zur Gesundheit trägt unter anderem der Salzgehalt der Luft an der Ostsee bei.
Besonders die Schulferien zu Ostern und Pfingsten erleben an der Ostsee eine steigende Nachfrage. Insbesondere in den Pfingstferien können Ostsee-Urlauber günstige Preise mit möglichem Badewetter verbinden. Und wer zu Pfingsten keine 14 Tage Schulferien hat, muss einfach nur in die südlichen Bundesländer ziehen.
Der überwiegenden Anteil der Übernachtungen fällt an der Ostsee auf die sogenannte Parahotellerie. Darunter sind alle Übernachtungsmöglichkeiten zusammengefasst, die kein Hotel sind. Dazu gehören neben Ferienwohnungen und Ferienhäusern auch die Campingplätze.
Der Trend zum Kurzurlaub an der Ostsee könnte sich bei weiter steigenden Benzinpreisen umkehren. Aber schon jetzt ist die Anreise durch kurze Wege relativ günstig. Übrigens ist ein Urlaub an der Ostsee als klimafreundlicher Urlaub einzustufen. Schon ein Flug von Hamburg nach Mallorca verursacht in etwa die Menge Kohlendioxyd wie ein zweiwöchiger Urlaub an der Ostsee inklusive Anreise.
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